
Sind Knochen gesund für Hunde?
Früher wurden Hunde vor allem mit Resten und Knochen gefüttert… Tut ihnen das gut? Hier ein Überblick über die unterschiedlichen Expertenmeinungen zum Thema Knochen im Futternapf. Eines steht fest: beim Thema Knochen für Hunde scheiden sich die Geister.
Hunde haben schon immer Knochen gefressen. Sind Knochen deshalb gesund für Hunde?
Die Symbiose zwischen Mensch und Wolf war so erfolgreich, dass unsere Vorfahren ihren neuen Gefährten immer mehr Aufgaben übertrugen, vom Hüten des Hauses, über das Aufspüren von Beute bis hin zur Bewachung der Viehherden. Kurz gesagt, der Mensch domestizierte den Wolf.
Knochen stehen wirklich seit jeher auf dem Speisezettel des Wolfes. Man hört oft, dass Knochen auch für Hunde gesund sind. Wenn Knochen für Wölfe gesund sind, weshalb dann nicht auch für Hunde? Diese Sichtweise lässt außer Acht, dass Hunde im Laufe der Zeit einerseits mehr Fähigkeiten entwickelt haben, sich andererseits jedoch auch ihre Ernährungsbedürfnisse verändert haben.
Zahlreiche Experten für Tierernährung sind mittlerweile aufgrund ihrer Kenntnisse und Erfahrungen zu dem Schluss gekommen, dass Knochen die Gesundheit von Hunden nicht fördern. Gleichzeitig empfehlen andere Fachleute, Knochen zu einem fixen Bestandteil der Ernährung von Hunden zu machen und geben genaue Anweisungen für die am besten geeignete Zubereitung.
Also, wie ist das nun? Sind Knochen gut für Hunde, oder nicht?
Knochen im Futternapf: Pro und Kontra
Pro
- An Knochen kauen stärkt die Zähne und ist ein Beitrag zur Mundhygiene des Hundes.
An Knochen knabbern und kauen, macht Spaß und ist ein angenehmer Zeitvertreib. Knabbern macht Spaß und ist ein angenehmer Zeitvertreib. Beim Nagen an Knochen werden beruhigende Hormone freigesetzt, die Stress und Spannungen abbauen. - Aus ernährungsphysiologischer Sicht enthalten Knochen Stoffe, die eine wichtige Rolle bei der Ernährung von Hunden spielen:
- Calcium
- Phosphor
- Proteine
Andererseits sind diese Mineralstoffe und Spurenelemente auch in anderen Quellen und mit besserer Bioverfügbarkeit enthalten. Um Hunde mit der geeigneten Menge an Eiweiß, Phosphor und Calcium zu versorgen gibt es, in anderen Worten, bessere Mittel.
Kontra
Manche Knochen können Hunden schaden. Gekochte Knochen sind gefährlicher als rohe.
- Knochen können ernstliche Probleme hervorrufen: Verschlucken, Verstopfung und im schlimmsten Fall, Darmperforationen.
- Gefährlich sind gekochte Knochen. Beim Kochen reduziert sich der Wasser- und Kollagengehalt der Knochen, sie werden spröde, splittern und stellen ein Risiko für die Darmgesundheit dar.
- Ungekochte Knochen, insbesondere Geflügelknochen, können beim Zerkauen zerbrechen und Rachenverletzungen hervorrufen.
Wenn Knochen für Hunde, dann also nur weiche, fleischige und ungekochte Knochen. Sie sind nahrhaft, lassen sich gut zerkauen und leicht verdauen.
BARF, die Theorie, dass rohe, saftige Knochen gesund für Hunde sind
Die BARF-Methode (Biological Appropiate Raw Food) wurde vom australischen Tierarzt Ian Billinghurst entwickelt
Grundsätzlich gilt beim Barfen:
- Die Knochen sollten mehr als 50 Prozent Fleisch enthalten.
- Verfüttert werden im Allgemeinen Geflügelrücken, Hähnchenflügel, Hühnerhälse und gewisse Teile von der Pute.
- 40 bis 20 Prozent der Ernährung entfallen auf rohes Gemüse, Innereien und Eier.
- Wichtig ist, alles roh zu verfüttern, vor allem aber die Knochen, die gekocht zerbersten können. Dabei entstehen gefährliche Splitter.
Bei er Fütterung nach der BARF-Methode und anderen Theorien über zuhause zubereitetes, natürliches Futter mit Bio-Zutaten wird angenommen, dass Knochen ein Teil der Ernährung von Hunden sind.
Speisepläne mit zuhause zubereiteten Mahlzeiten stellen eine interessante Option dar. Dabei müssen jedoch die folgenden Punkte berücksichtigt werden:
- Um Nährstoffmängel und Fehlernährung zu vermeiden, sind genaue Kenntnisse in Sachen ausgewogener Ernährung von Hunden erforderlich.
- Bei rohen Zutaten besteht die Gefahr, dass sie Krankheitserreger und Parasiten enthalten (Toxoplasmose Erreger, Trichinen, Salmonellen usw.). Zur Vorbeugung ist es empfehlenswert, die Zutaten vorher einzufrieren.
- Die Lagerung und Zubereitung von zuhause hergestelltem Hundefutter ist eher zeitaufwändig und erfordert Platz (z.B. einen großen Gefrierschrank).
Vorsicht bei Hühnerknochen! Splittergefahr!
Knochen ist nicht gleich Knochen.
Besondere Vorsicht ist bei Hühner- und Geflügelknochen geboten. Hühnerknochen sind sehr dünn und zerbrechen leicht. Sie können im Rachen stecken bleiben und zum Ersticken führen. Selbst für den Darm des Hundes besteht im Fall einer Perforation Gefahr.
Knochen als Zeitvertreib
Große, harte Knabberknochen, zum Beispiel Kalbsknochen, sind ein sehr guter Zeitvertrieb für Hunde.
Aber sind solche Knochen auch gesund für Hunde? Ja, das sind sie:
- Für Hunde übernehmen Knabberknochen die Funktion einer Zahnbürste: sie verhindern Plaque und Zahnstein.
- Sie stärken die Zähne des Hundes.
- Sie trainieren die Kiefermuskulatur.
- An Knochen nagen baut Stress ab.
- Knabberknochen werden sogar therapeutisch zur Beruhigung bei Angstzuständen eingesetzt.
- Beim Kauen an solchen großen Knochen besteht keine Gefahr für den Hund.
Wenn es um Hunde und Knochen geht, gibt es keine einfache Antwort
Bei so vielen und unterschiedlichen Expertenmeinungen fällt die Entscheidung schwer.
Wie bei vielen Dingen im Leben gilt auch hier, dass es eigentlich keine absoluten Wahrheiten gibt, sondern nur eine große Anzahl verschiedener Meinungen, die nützliche Hinweise für die richtige Ernährung unseres Hundes sind.
Ernährungswissenschaftler, Tierärzte und Ethologen sind hervorragende Informationsquellen, ihre Ratschläge und Tipps sollten bei der Entscheidung über Knochen für Hunde die ausschlaggebende Rolle spielen. Und wie immer gilt: am besten zuerst den Tierarzt fragen.
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